Dürkheim

Dürkheim
Dụ̈rkheim,
 
Bad Dürkheim,  
 1) Kreisstadt in Rheinland-Pfalz, am rebreichen Abfall der Haardt, an der Deutschen Weinstraße, 19 300 Einwohner; Pfalzmuseum für Naturkunde (Pollichia-Museum); Weinbau und -handel, Heilbad (Arsensolquellen, Thermalsolbad, Gradierwerk); Spielbank.
 
 
Fundort eines reich ausgestatteten frühkeltischen Fürstengrabes aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.: Frauenbestattung mit Prunkwagen, Hals- und Armschmuck aus Gold und etruskische Importware (Dreifuß mit Stamnos, Schnabelkanne). In der Nähe die »Heidenmauer«, eine mit dem Fürstengrab etwa gleichzeitige Befestigungsanlage. - Von den seit dem Mittelalter bekannten drei Märkten erhielt sich der 1417 erstmals genannte »Michelsmarkt« als »Dürkheimer Wurstmarkt« (heute Weinfest am 1. und 2. Wochenende im September) bis in unsere Zeit; Ruine der Hardenburg (erster Bau 13. Jahrhundert) im Isenachtal und von Kloster Limburg über der Stadt.
 
 
Das 946 erstmals erwähnte Dürkheim war Eigentum der Salier. Es wurde 1035 von Kaiser Konrad II. dem Kloster Limburg geschenkt und 1360 erstmals als Stadt bezeichnet. Nach seiner Zerstörung im Pfälzischen Krieg (1689) begann Johann Friedrich von Leiningen (* 1661, ✝1722) mit dem Wiederaufbau Dürkheims, dem er 1700 Stadtrecht verlieh. 1725-94 war Dürkheim Residenz der Grafen von (seit 1779 Fürsten zu) Leiningen. Die seit 1338 bekannten Solquellen wurden seit dem Ende des 16. Jahrhunderts zur Salzgewinnung genutzt; seit 1847 ist Dürkheim Badeort, seit 1905 trägt es den Zusatz »Bad«. 1794-1813 stand Dürkheim unter französischer Herrschaft, danach unter österreichisch-bayerischer, bis es 1816 an Bayern fiel.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, Rheinland-Pfalz, 595 km2, 133 500 Einwohner; erstreckt sich westlich von Ludwigshafen am Rhein im Oberrheinischen Tiefland mit Ackerland (Gemüse-, Getreide-, Zuckerrübenanbau) und Obstbauflächen, an die sich vor dem Haardtrand ausgedehnte Weinbauflächen anschließen; über die Hälfte der Fläche des Landkreises wird von den Wäldern des Pfälzer Waldes (Drachenfels 571 m über dem Meeresspiegel) eingenommen; im Norden hat der Landkreis Anteil am Rheinhessenen Hügelland. Wichtigste Standorte für Industrie, Gewerbe und Dienstleistungen sind Grünstadt, die Kreisstadt Bad Dürkheim sowie die Gemeinde Haßloch.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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